Schöne Tage

Ich würde ja jetzt behaupten, dass es in den letzten Tagen stressig war, aber das stimmt nicht. Im Gegenteil haben wir den letzten Samstag ausnahmsweise dazu genutzt, mal die Ruhe auf unserer Wiese zu geniessen. Mit Grill und Stühlen konnte man es ganz gut aushalten. Auch mal ganz schön.

Da wir jetzt auch mit dem Auto aufs Grundstück fahren können, erübrigt sich das ständige Schleppen. Und wenn man nach der Ankunft das Auto in den Schatten stellen kann und die Kinder einfach weiterschlafen, ist das auch toll. Unser bisheriger Stellplatz war in der prallen Sonne, insofern ist das für uns ein ganz erheblicher Komfortgewinn.

Was sonst noch war:

  • der recht intensive Regen des vorherigen Wochenendes hat sehr deutlich gemacht, dass wir an der hinteren Grundstücksgrenze eine Drainage brauchen. Dort ist momentan eine Rinne gezogen, in der das Wasser Richtung Bach ablaufen soll. Ich bin versuchsweise mit dem Spaten rein und habe ein wenig ausgehoben, aber schon in einem nur wenige Zentimeter tiefen Loch steht nach 10 Minuten das Wasser, der Boden ist völlig gesättigt.
  • Wir wissen jetzt, wo das Haus hinsoll. Lange haben wir gerätselt und sehr unterschiedliche Vorstellungen davon gehabt, wo man das Haus bauen sollte. Aber nachdem wir am Wochenende nochmal alles abgeschritten haben, und intensiv darüber nachgedacht und diskutiert haben, haben wir jetzt einen Platz, der sich für uns beide gut anfühlt. Dafür müssen zwar drei von vier Fichten weichen, dafür kann der Pflaumenbaum stehenbleiben.
  • Die Nachbarn haben die (echte) Trinkwasserleitung gefunden. Leider war die Baggerschaufel nicht sehr zärtlich, deswegen durften wir gleich den Havariedienst des Abwasserzweckverbandes kennenlernen. Nichtsdestotrotz gut zu wissen, dass es entgegen der Aussagen der Nachbarn doch eine Leitung gibt, die nicht oberirdisch durch den Bach geht. Heisst, dass wir die Trinkwassererschliessung im Optimalfall nicht komplett neu machen müssen.

Wasser…

In den letzten Tagen hat es viel geregnet, also wollten wir heute mal sehen, was der Bach so macht und sind spontan rausgefahren: Nicht viel, kaum 10cm hoch rauscht das Wasser.

Da das kleine Monster spontan Hunger entwickelte und die Chefin bei der artgerechten Befüllung etwas Ruhe mag, bin ich mit dem großen Monster etwas spazieren gegangen.

Unsere Wiese ist weitestgehend trocken und nicht sonderlich matschig. Das Gras ist aber sehr wohl nass, was Madame nicht so behagte. Nachdem sie wenige Minuten zuvor noch wild durch eine Pfütze gerannt war, und mein Grummeln nur mit “GUMMISTIEFEL!!!” kommentiert hatte, wollte sie nun gern über die Wiese getragen werden, denn die Hose wurde nass. Ohne Eigenlob: Der Beste aller Papas bringt sogar das zustande! Mit stolz geschwellter Brust gehts also in Heldenpose mit Kind auf dem Arm über die Wiese. Dass meine Hose auch so langsam völlig durchnässt war, war mir nicht gänzlich egal, daher gings schnurstracks auf befestigtes Gelände, wo Madame dann die Beine wieder selbst schwingen konnte.

Jedes Mal, wenn wir an einem Haus vorbeigingen, musste ich bestätigen, dass dies nicht unser Haus ist. Die Aussage, dass wir unser Haus erst bauen müssen, hat sie dann aber schlussendlich zufriedengestellt.

Auf dem Rückweg haben wir dann “Es klappert die Mühle” gesungen. Das Rauschen des Baches im Hintergrund, die Vögel, keine Autos, das hat schon was von Idylle. Jetzt fehlt nur noch die Vermessung, damit es endlich unsere Idylle ist. Es fühlt sich noch ein wenig an wie auf Besuch.