Beginn der Maurerarbeiten

Nachdem die Bodenplatte ein paar Tage zum aushärten hatte, sind letzte Woche Dienstag unsere Planziegel (EDER XP 9, ein Derivat des Poroton T9) für das Erdgeschoss gekommen und die Maurer haben auch gleich losgelegt.

Am ersten Tag wurde erstmal nur ein Teil des Sockels gemauert. Da dabei alles genau ausgerichtet werden muss, dauerte das recht lange.

Danach wird nur noch auf dem Sockel hochgemauert, das ging ziemlich schnell. Mittwoch war ich drei mal auf der Baustelle, erst morgens um ein wenig zu dokumentieren, das zweite Mal Mittags mit Franzi und dem kleinen Monster um den Maurern Kaffee vorbeizubringen. Dabei sind dann aber leider auch einige Unsauberkeiten aufgefallen, die ich dokumentiert und beim Architekten bemängelt habe:

Diese beiden Ziegel waren die schlimmsten Beispiele, aber auch darüber hinaus gab es an vielen Stellen Schäden an den Steinen. Das wäre grundsätzlich nicht schlimm, aber wir haben uns bewusst für Dämmziegel entschieden, da tut jeder beschädigte Ziegel weh.

Die beiden Exemplare wurden getauscht, ansonsten war mir noch aufgefallen, dass die zugeschnittenen Ziegel mit der Schnittfläche in die Türlaibungen gedreht sind. Rücksprache mit dem Ziegelwerk ergab zwar, dass das grundsätzlich nicht verkehrt ist, dass allerdings der Fensterbauer beim Einbau der Türen damit wenig Freude haben wird. Also habe ich mit dem Rohbauer geklärt, dass die Ziegel in den Laibungen ab sofort mit der Schnittfläche ins Mauerwerk gedreht werden. Alles kein Problem.

Abends bin ich dann nochmal auf die Baustelle gefahren, um mir die Ergebnisse des Tages noch einmal anzusehen. Die beiden Ziegel waren getauscht, Laibungsziegel gedreht, aber irgendwie wurde ich das Gefühl nicht los, dass da irgendwas nicht stimmte. Kurzer Check mit der Taschenlampe ergab, dass die beiden Maurer mit der Kelle gemörtelt hatten. Für Kalksandstein oder Porenbeton mag das kein Problem darstellen, für unsere Hochlochziegel geht das allerdings gar nicht. Dafür gibt es eine spezielle Mörtelrolle, mit der eine sehr dünne, deckende Schicht aufgetragen wird, in die dann der nächste Stein gesetzt wird.

Die Rücksprache mit dem Vertreter vom Ziegelwerk bestätigte mir das (“Der Stein ist für sowas gar nicht zugelassen!”).

Also habe ich dem Rohbauer auf die Mailbox gesprochen und ihn darauf hingewiesen, dass die Eckabmauerungen und ein Teil der Südwand wieder runter und mit der Mörtelrolle neu vermörtelt werden muss. Am Morgen danach wollte ich das nur nochmal kurz mit dem Architekten besprechen, der wiegelte allerdings ab, man könne das ja auch mit der Kelle machen, der luftdichte Abschluss der Ziegel werde sowieso nicht erreicht. Ich war von dieser Aussage einigermaßen schockiert, habe mich dann erstmal daran gesetzt, die Verarbeitungsvorgaben für den Stein für ihn zu suchen, und dann noch einmal sehr deutlich gemacht,dass wir eine fachgerechte Verarbeitung fordern, dass es seine Aufgabe sei, diese sicherzustellen und dass ich mir allgemein mehr Sorgfalt im Umgang mit den Ziegel wünsche.

Der Rohbauer war in der Zwischenzeit schon auf der Baustelle gewesen und hatte alles soweit wieder gerade gebogen, gegen Mittag erreichte mich folgendes Foto:

Insgesamt bin ich mit der Sorgfalt der letzten zwei Tage sehr zufrieden, es sind deutlich weniger Abplatzer zu sehen als bei den Arbeiten vom ersten Tag.

Gestern war ich noch einmal auf der Baustelle um den Fortschritt von Freitag zu dokumentieren und war einigermaßen begeistert, weil es wirklich zügig voran geht. Jetzt sind an der Nord- und Ostseite auch schon die ersten Fensterlaibungen zu erkennen.

Allerdings kam mir irgendwas komisch vor und nach kurzem Überlegen und einem Blick in die Pläne war mir klar, dass das Fenster direkt neben der Haustür eigentlich erst drei Ziegelschichten weiter oben beginnt, denn dort kommt unsere Treppe hin, und wer braucht schon ein Fenster unter der Treppe?

Das ist aber kein großer Aufwand und wird am Montag (hoffentlich) gleich ausgebessert, die Information an den Architekten ist raus.

Bodenplatte

Viel Zeit ist schon wieder vergangen und in den letzten vier Wochen ist wirklich viel passiert.

Zuerst mal musste der Tiefbauer Ende August doch nochmal ran und hat die Frostschürzen wieder aus dem Gründungspolster herausgebaggert.

In der ersten Septemberwoche ist der Rohbauer mit der Schalung angerückt und einige Tage später wurden dann erst die Sauberkeitsschicht und die Frostschürzen betoniert:

Am rechten Bildrand sieht man die Perimeterdämmung, die anderen drei Seiten sind mit Frostschürzen ausgeführt.

Die Sauberkeitsschicht musste jetzt erstmal aushärten, bevor die Bewehrung samt Fundamenterder installiert werden konnte.

Ich hatte zwar vor, beim Betonieren der Bodenplatte anwesend zu sein, aber ich hatte den zeitlichen Aufwand wohl etwas falsch eingeschätzt. Als ich am nächsten Morgen vor der Arbeit ankam, war die Bodenplatte jedenfalls schon fertig betoniert und niemand mehr zu sehen.

Nebenher steht noch die Erkenntnis, dass die Zufahrt für den Betonmischer offensichtlich nicht unlösbar war. Mit den Deckenelementen wird das nochmal spannend, aber wir sind guter Hoffnung.

Achso: Unangenehme Neuigkeiten von den Nachbarn. Momentan führen wir unser Oberflächenwasser über ein Rohr an der Grundstücksgrenze in den Bach. Leider liegt das Rohr nicht auf ganzer Länge auf unserer Seite. Das wird uns jetzt ein wenig zum Verhängnis, denn die Nachbarn wollen den oberen Bereich des Rohrs, in den wir einleiten, verschliessen. Bis der Tiefbauer im Oktober wieder anrückt, müssen wir also erstmal eine provisorische Entwässerung anlegen.