Hinterher ist man immer schlauer – kleines Fazit

Hier ist lange nichts passiert, am Ende war es mir tatsächlich wichtiger, dass das Haus steht, als dass der Blog komplett ist.

Kurz zusammengefasst: Viel Streit, einiges an Nacharbeit, die Architektenrechnung signifikant gekürzt. Ich will das gar nicht alles im Einzelnen darlegen, um meine Nerven zu schonen.

Fakt ist: Das Haus steht, wir wohnen drin und in der Zwischenzeit haben wir auch schon die meisten Baustellen behoben, die beim Einzug vorhanden waren. Es wird also Zeit, um mal ein kleines Fazit zu ziehen.

Fangen wir mit den nicht so schönen Sachen an:

  • Innenputz: Auch um Geld zu sparen hatten wir uns für Gipsputz entschieden. Leider trafen da ein mieser Handwerker und schlechtes Material zusammen. Mit dem Wissen von heute würde ich mich nie wieder für Gipsputz entscheiden. Er ist zu weich, so dass wir mittlerweile schon ziemlich viele kleine Löcher haben. Jedes Mal, wenn bspw. ein Stuhlbein den Putz trifft, ist ein neues da. Das geht auch sehr schnell, wenn die Kinder mal etwas wilder spielen. Nächstes Mal: Lehmputz und etwas mehr Sorgfalt bei der Auswahl des Handwerkers!
  • Fenster: Mit den Drutex-Fenstern sind wir ganz zufrieden, der Kundendienst ist aber ein Totalausfall. Wenn man Probleme nicht selbst beheben kann, dann hat man Pech. Hängt bei uns aber auch mit ein paar Problemen zusammen, die der Fensterbauer mit seinen Schlampereien beim Aufmaß verursacht hat. Nächstes Mal: keine Ahnung… Selber erledigen oder mit einem anderen Handwerker auf die Nase fliegen.
  • Abdichtung: Bei der Gebäudeabdichtung haben gleich drei Gewerke geschlafen: Architekt, Rohbauer und Außenputz. Es gab keine klare Vorgabe dazu und die Absprache zwischen den Handwerkern wurde weder dokumentiert noch eingehalten. Ende vom Lied: die Abdichtung ist nicht hoch genug. Das fiel erst auf, als die Perimeterdämmung schon drauf war, deswegen mussten wir auf dem Putz nochmal eine Dickbeschichtung aufbringen. Nicht schön, aber selten. Sobald ich mit den Außenanlagen fertig bin, sieht man das aber nicht mehr. Kann nur noch Jahre dauern. Nächstes Mal: auf kompetente Bauaufsicht hoffen? Ein bisschen wie Lotto…
  • Grundriss: wir haben am Grundriss zwei Kompromisse eingehen müssen, die beide mehr weh tun, als gedacht. Windfang und Hausanschlussraum sind sehr klein, manchmal zu klein. Ändern kann man daran wenig, und die einzige für uns sinnvolle Alternative wäre gewesen, das Haus grundsätzlich größer zu bauen, d.h. deutlich mehr Geld in die Hand zu nehmen. Nächstes Mal: Größeres Haus bauen (alternativ: auf das zweite Vollgeschoss verzichten und weniger Zimmer haben).
  • Mauerdurchbruch in der Küche: Gerade mit einer offenen Küche wünschte ich mir doch mittlerweile sehr, dass wir eine Ablufthaube hätten. Lässt sich nachrüsten, daher könnte das in den nächsten Jahren doch noch passieren. Nächstes Mal: Gleich beim Bau mit erledigen…

Das war es dann schon.

Was läuft also besonders gut:

  • Heizung: Mein Steckenpferd. Die Heizung läuft stabil in dem Verbrauchsfenster, das ich vor fast 5 Jahren mal berechnet hatte und bereitet mir überhaupt keine Kopfschmerzen. Anfangs habe ich den Verbrauch täglich erfasst, mittlerweile schaue ich monatlich auf die Zählerstände und freue mich, dass wir nach wie vor sehr gut dastehen. Dazu werde ich vielleicht nochmal gesondert etwas schreiben. Die sorgfältige Auslegung der Heizung hat es mir sogar ermöglicht, einen eklatanten verdeckten Mangel zu finden: Im Medienschacht hatte der Trockenbauer trotz klarer Absprache und Erinnerung die Bodenplatte nicht gedämmt, prompt fing es dort an zu schimmeln. Nach einigen Monaten Streit wurde der Trockenbau dann ersetzt und die Bodenplatte gedämmt. Und seitdem ist es im Hausanschlussraum auch so warm, wie es sein sollte…
  • Viele Zimmer: Die Entscheidung für zwei Vollgeschosse mit Gäste- und Arbeitszimmer kommt uns jetzt voll entgegen, so haben wir auch für unser Nesthäkchen noch ein Zimmer zur Verfügung 😉

Alles, was ich hier jetzt nicht erwähnt habe, ist zufriedenstellend. Die Farben, die Franzi rausgesucht hatte, finden wir immernoch sehr schön, die Fußböden sind unspektakulär aber gut, die Lüftung macht ihren Job. Eine zusätzliche Filterbox für die angesaugte Luft wäre schön, ist aber aus Platzgründen problematisch.

Vor einem Jahr hätte ich auch noch gesagt, dass es nicht geschadet hätte, ein wenig mehr Geld in die Hand zu nehmen, aber Stand heute ist die Belastung durch Hauskredit und Nebenkosten in einer angenehmen Größenordnung und lässt uns an vielen anderen Punkten den nötigen Spielraum.

In den letzten Jahren haben wir sehr viel an den Außenanlagen erledigt. Vielleicht nehme ich mir bei Gelegenheit die Zeit, dazu etwas zu schreiben.

Update

Dieses Mal sind es nur 6 Wochen, die ich nachtragen muss.

Kurz nach meinem letzten Beitrag kam unser Estrich. Pünktlich danach sackten die Temperaturen ab, so dass wir den Estrich keinen Tag später hätten einbringen können.

Danach durften wir eine Woche nicht lüften, damit der Estrich ordentlich abbinden kann. Leider mussten wir nach Ablauf dieser Woche feststellen, dass mehrere Gipskartonwände schimmelten. Etwas später haben wir dann auch an einigen Balken im Dachstuhl Schimmelflecken gefunden.

Leider waren unsere Architekten überhaupt nicht hilfreich. Die haben nur die Verantwortung von sich geschoben und fachlich falsche Hinweise zur Behandlung gegeben. Auch eine Besichtigung war leider nicht drin. Selten haben wir uns so dringend einen unabhängigen Gutachter gewünscht. Die Architekten werden zwar auch für die Begutachtung von Mängeln bezahlt, allerdings ist zumindest in unserem Fall davon nicht viel zu sehen.

Was haben wir sonst noch?

  • Rechnungen, die von den Architekten geprüft wurden, erweisen sich als falsch. Die Korrekturrechnung steht noch aus, aber ich würde es grob auf 500-700€ beziffern.
  • Aus der Drainage läuft das Wasser direkt in den Soleverteilerschacht. Die Soleverteiler stehen dann im Wasser und vereisen sehr stark. Architekt und Tiefbauer sind sich einig: “konnte ja nichts werden!” Klar ist nur, dass keiner dafür verantwortlich sein will
  • Der Tiefbauer zieht in einer Korrekturrechnung den Stundenlohn einfach mal um 9,50 an. Kommentar der Architekten: “… etwas hoch…”

Ansonsten ist gerade alles sehr chaotisch. Wir müssen in den nächsten zwei Tagen klären, dass der schimmelbelastete Trockenbau wieder ausgebaut wird. Leider haben wir durch die Salamitaktik der Architekten fast 3 Wochen verloren.

Der Putzer meldet sich nicht. Der Fliesenleger sagt mir (hoffentlich) Donnerstag, wann er rein geht, klang aber bisher nicht sehr optimistisch.

Der Elektriker ist gerade drin und setzt Steckdosen und Zählerschrank, parallel wird der Trockenbau gespachtelt.

Übermorgen wollen wir die Bodenfliesen ins Haus bringen und am Wochenende mit dem Malern anfangen. Wie das letztlich alles ausgehen wird, ob alles so klappt, wie wir uns das zur Zeit wünschen, das weiß ich noch nicht. Aber es wird auf jeden Fall nicht ganz einfach werden.

Zum Schluss gibt es aber natürlich auch noch gute Nachrichten: Die Wärmepumpe läuft, das Aufheizprogramm ist fast abgeschlossen. Leider war für das Aufheizen der Heizstab deutlich länger aktiv als ich es mir gewünscht hätte. Ein Blick auf den Baustromzähler zeigt aber, dass wir bis heute insgesamt ca. 2500€ Stromkosten angehäuft haben, da spielt das dann auch keine große Rolle mehr.

Es wird langsam

Und wieder habe ich es ganze zwei Monate nicht geschafft, hier was zu schreiben.

Es ist einfach zu viel los, daher nur ein kurzes Statusupdate:

Seit dem letzten Beitrag im Dezember ist viel geschehen: Die Fenster sind drin, Medien verlegt, innen ist fast alles verputzt, die Wandheizung ist drin. Letzte Woche wurde die Haustür eingebaut und zur Zeit verlegt der Heizungsbauer die Fußbodenheizung. Ende nächster Woche soll der Estrich kommen.

Unschönes gibt es natürlich auch zu berichten: Der Tiefbauer hat bei der Kalkulation seiner Nachträge für die Verlegung der Medien scheinbar sehr tief in die Kristallkugel geschaut. Auf jeden Fall lässt sein Nachtragsangebot auf eine blühende Phantasie schliessen.

Der Putzer war sehr anstrengend, leider nur halb so oft wie gewünscht auf der Baustelle. Der Innenputz ist bis heute nicht vollständig, es fehlen noch ein paar Kleinigkeiten. So ist beispielsweise das Giebeldreieck nicht geputzt worden und beim Anputzen wurde die Dampfbremse zerschnitten.

Sehr zuverlässig ist bisher der Heizungsbauer. Die Rohinstallation von Abwasser, Wasserversorgung und Heizkreisverteilern ging planmäßig und so können wir immer besser vorstellen, wie es später mal aussehen wird.

Mit dem Elektriker gab es auch noch etwas Ärger, der erschien nämlich erst wie geplant auf der Baustelle und sollte eigentlich auch wiederkommen, liess sich dann aber für den Rest der Woche nicht mehr blicken. Als Begründung hiess es, dass der Trockenbau noch nicht soweit gewesen wäre und deswegen eine andere Baustelle vorgezogen worden wäre. Das liess sich unser Trockenbauer natürlich nicht zweimal sagen und rückte dem Elektriker ziemlich prompt den Kopf zurecht, denn der Fortschritt im Trockenbau war durchaus mehr als planmäßig, so dass der Elektriker problemlos hätte weiterarbeiten können.

Das hat dann  leider die Zeitplanung für den Estrich etwas nach hinten geschoben, weil unser Planer dem Elektriker ohne Rücksprache ein neues Zeitfenster für die Installation genannt hat.

Ansonsten ist aber eigentlich alles mehr oder weniger schick.

Wo sind denn all die Handwerker hin?

Diese Woche ist eigentlich viel geplant.

Der Fensterbauer soll bis morgen alle Fenster einbauen, der Putzer soll die Dämmung anbringen. Leider hat der Fensterbauer stand heute nur sieben der 21 Fenster eingebaut, die Terrassentür in der Küche und die Schiebetür im Wohnzimmer sind noch nicht einmal auf der Baustelle. Und der Putzer ist noch gar nicht aufgekreuzt.

Naja, nächste Woche ist ja auch noch Zeit… Dann will der Rohbauer auch das Dach dämmen, falls das Wetter es zulässt und die Bodenplatte abdichten, während der Tiefbauer die Medien verlegt. Bei den Medien müssen wir auf Temperaturen über 5°C hoffen, sonst wird es knapp mit dem Trinkwasser.

Nebenher kam noch ein praktischer Tipp vom Rohbauer: Da wir erst einmal das Dach nicht von innen beplanken, sollen wir in den Fensterlaibungen der Dachfenster die Dampfbremse vor der Sonne schützen, die Folie ist nämlich nicht UV-stabil.

Zum Thema Medien liegen anstrengende Tage und unruhige Nächste hinter uns. Nachdem wir zwischenzeitlich ein Angebot für 900€ zzgl. MwSt. hatten, um Strom und Telekomkabel mit einer sehr unschönen Lösung über den Bach zu bringen, sind wir mittlerweile bei ca. 300€ netto für eine nicht ganz so auffällige Lösung. Auch hier gilt wieder: Wenn wir vorher daran gedacht hätten, wäre es nur halb so teuer geworden. Wenn wir von vornherein in den Brückenfundamenten Leerrohre vorgesehen hätten, hätten wir uns zumindest die Kernbohrung für 175€ netto sparen können.  Aber ich will mich gar nicht so laut beschweren, immerhin haben wir jetzt endlich eine vernünftige Lösung und das ist die Hauptsache.

Fenster im Wohnzimmer

Dachgeschoss mit Dachfenstern

Und das (fast fertig) gedeckte Dach

Rohbau

Lange habe ich hier nichts geschrieben, aber es war einfach viel zu viel zu tun.

In der Zwischenzeit ist der Rohbau fertig. Es gab immer mal wieder Kleinigkeiten, aber alles in allem sind wir sehr zufrieden mit unserem Rohbauer.

Aber der Reihe nach:

Erdgeschoss fertig gemauert

Zwischendecke mit Lüftungsrohren

Das Obergeschoss wird gemauert

Obergeschoss fertig

Decke über OG mit Lüftungsrohren

Giebel fast fertig

Der Dachstuhl steht

Unterspannbahn ist drauf

Das ist nun (fast) der aktuelle Stand. Gestern wurden die Dachfenster eingebaut, morgen sollte die Dacheindeckung fertig sein. Außerdem sind heute unsere Fenster gekommen, die ersten beiden sind auch schon eingebaut. Leider ist es zur Zeit schon kurz nach vier dunkel, daher gibts noch keine Fotos.

Ansonsten: Mehrkosten, Mehrkosten, Mehrkosten. Wenn ich die aktuellen Mehrkosten gegenüber der Planung zusammenfassen würde, dann dürften das mittlerweile knapp 20T€ sein. An den meisten Stellen sind das notwendige Arbeiten, die einfach in der Kostenschätzung bzw. Ausschreibung fehlten, an anderen Stellen Sachen, die zwar in der Ausschreibung standen, aber nicht in der Kostenschätzung.

Einige wenige Dinge sind notwendig, weil es jetzt nicht mehr anders geht, aber wenn wir die damit zusammenhängenden Kosten gekannt hätten, hätten wir uns wohl ganz am Anfang in der Planungsphase anders entschieden.

Und manche Sachen wären günstiger gewesen, wenn man sie gleich bemerkt oder von Anfang an daran gedacht hätte. So wäre es sicherlich ziemlich schlau gewesen, in unseren Brückenfundamente ein paar Leerrohre einzubetonieren. Und auch die Dachausschreibung hätten wir gründlicher prüfen sollen: Unser Dachdecker hatte Klapp-Schwingfenster statt der von uns geforderten Schwingfenster angeboten. Die nur leicht unterschiedliche Bezeichnung ist weder uns noch dem Architekten aufgefallen. Auch das sind wieder 300€ “Kleingeld”.

Und das ist eigentlich bisher auch das Fazit: Bisher gibt es nirgendwo (außer bei den Maurerarbeiten) wirklich große Kostenüberschreitungen, die Mehrheit der Posten liegt zwischen 80 und 200€, aber die Anzahl macht es dann doch.

Insgesamt wissen wir in der Zwischenzeit deutlich mehr über sparsames Bauen als vorher, leider aber in den meisten Fällen, weil es unseren Planern nur schlecht gelungen ist, eine kosteneffiziente Umsetzung zu erreichen.

Auf der anderen Seite haben wir noch einen handfesten Planungsfehler vom Energieberater. Die maßgebliche Wärmebrücke unseres Hauses ist nämlich nochmal deutlich schlechter geworden, als er den Baustoff der Innenwände geändert hat. Darüber werden wir noch reden müssen, aber zur Zeit stehen andere Dinge im Vordergrund.

Bis zum Wochenende soll das Dach fertig eingedeckt und die Fenster alle eingebaut sein. Nächste Woche kommt dann der Tiefbauer und verlegt die Medien. Da heisst es, Daumen zu drücken, dass das Wetter gut ist. In der Woche vor Weihnachten soll der Elektriker dann noch die Rohinstallation machen, bevor im neuen Jahr Innenputz und Trockenbau kommen.

Es bleibt auf jeden Fall spannend.

Beginn der Maurerarbeiten

Nachdem die Bodenplatte ein paar Tage zum aushärten hatte, sind letzte Woche Dienstag unsere Planziegel (EDER XP 9, ein Derivat des Poroton T9) für das Erdgeschoss gekommen und die Maurer haben auch gleich losgelegt.

Am ersten Tag wurde erstmal nur ein Teil des Sockels gemauert. Da dabei alles genau ausgerichtet werden muss, dauerte das recht lange.

Danach wird nur noch auf dem Sockel hochgemauert, das ging ziemlich schnell. Mittwoch war ich drei mal auf der Baustelle, erst morgens um ein wenig zu dokumentieren, das zweite Mal Mittags mit Franzi und dem kleinen Monster um den Maurern Kaffee vorbeizubringen. Dabei sind dann aber leider auch einige Unsauberkeiten aufgefallen, die ich dokumentiert und beim Architekten bemängelt habe:

Diese beiden Ziegel waren die schlimmsten Beispiele, aber auch darüber hinaus gab es an vielen Stellen Schäden an den Steinen. Das wäre grundsätzlich nicht schlimm, aber wir haben uns bewusst für Dämmziegel entschieden, da tut jeder beschädigte Ziegel weh.

Die beiden Exemplare wurden getauscht, ansonsten war mir noch aufgefallen, dass die zugeschnittenen Ziegel mit der Schnittfläche in die Türlaibungen gedreht sind. Rücksprache mit dem Ziegelwerk ergab zwar, dass das grundsätzlich nicht verkehrt ist, dass allerdings der Fensterbauer beim Einbau der Türen damit wenig Freude haben wird. Also habe ich mit dem Rohbauer geklärt, dass die Ziegel in den Laibungen ab sofort mit der Schnittfläche ins Mauerwerk gedreht werden. Alles kein Problem.

Abends bin ich dann nochmal auf die Baustelle gefahren, um mir die Ergebnisse des Tages noch einmal anzusehen. Die beiden Ziegel waren getauscht, Laibungsziegel gedreht, aber irgendwie wurde ich das Gefühl nicht los, dass da irgendwas nicht stimmte. Kurzer Check mit der Taschenlampe ergab, dass die beiden Maurer mit der Kelle gemörtelt hatten. Für Kalksandstein oder Porenbeton mag das kein Problem darstellen, für unsere Hochlochziegel geht das allerdings gar nicht. Dafür gibt es eine spezielle Mörtelrolle, mit der eine sehr dünne, deckende Schicht aufgetragen wird, in die dann der nächste Stein gesetzt wird.

Die Rücksprache mit dem Vertreter vom Ziegelwerk bestätigte mir das (“Der Stein ist für sowas gar nicht zugelassen!”).

Also habe ich dem Rohbauer auf die Mailbox gesprochen und ihn darauf hingewiesen, dass die Eckabmauerungen und ein Teil der Südwand wieder runter und mit der Mörtelrolle neu vermörtelt werden muss. Am Morgen danach wollte ich das nur nochmal kurz mit dem Architekten besprechen, der wiegelte allerdings ab, man könne das ja auch mit der Kelle machen, der luftdichte Abschluss der Ziegel werde sowieso nicht erreicht. Ich war von dieser Aussage einigermaßen schockiert, habe mich dann erstmal daran gesetzt, die Verarbeitungsvorgaben für den Stein für ihn zu suchen, und dann noch einmal sehr deutlich gemacht,dass wir eine fachgerechte Verarbeitung fordern, dass es seine Aufgabe sei, diese sicherzustellen und dass ich mir allgemein mehr Sorgfalt im Umgang mit den Ziegel wünsche.

Der Rohbauer war in der Zwischenzeit schon auf der Baustelle gewesen und hatte alles soweit wieder gerade gebogen, gegen Mittag erreichte mich folgendes Foto:

Insgesamt bin ich mit der Sorgfalt der letzten zwei Tage sehr zufrieden, es sind deutlich weniger Abplatzer zu sehen als bei den Arbeiten vom ersten Tag.

Gestern war ich noch einmal auf der Baustelle um den Fortschritt von Freitag zu dokumentieren und war einigermaßen begeistert, weil es wirklich zügig voran geht. Jetzt sind an der Nord- und Ostseite auch schon die ersten Fensterlaibungen zu erkennen.

Allerdings kam mir irgendwas komisch vor und nach kurzem Überlegen und einem Blick in die Pläne war mir klar, dass das Fenster direkt neben der Haustür eigentlich erst drei Ziegelschichten weiter oben beginnt, denn dort kommt unsere Treppe hin, und wer braucht schon ein Fenster unter der Treppe?

Das ist aber kein großer Aufwand und wird am Montag (hoffentlich) gleich ausgebessert, die Information an den Architekten ist raus.

Bodenplatte

Viel Zeit ist schon wieder vergangen und in den letzten vier Wochen ist wirklich viel passiert.

Zuerst mal musste der Tiefbauer Ende August doch nochmal ran und hat die Frostschürzen wieder aus dem Gründungspolster herausgebaggert.

In der ersten Septemberwoche ist der Rohbauer mit der Schalung angerückt und einige Tage später wurden dann erst die Sauberkeitsschicht und die Frostschürzen betoniert:

Am rechten Bildrand sieht man die Perimeterdämmung, die anderen drei Seiten sind mit Frostschürzen ausgeführt.

Die Sauberkeitsschicht musste jetzt erstmal aushärten, bevor die Bewehrung samt Fundamenterder installiert werden konnte.

Ich hatte zwar vor, beim Betonieren der Bodenplatte anwesend zu sein, aber ich hatte den zeitlichen Aufwand wohl etwas falsch eingeschätzt. Als ich am nächsten Morgen vor der Arbeit ankam, war die Bodenplatte jedenfalls schon fertig betoniert und niemand mehr zu sehen.

Nebenher steht noch die Erkenntnis, dass die Zufahrt für den Betonmischer offensichtlich nicht unlösbar war. Mit den Deckenelementen wird das nochmal spannend, aber wir sind guter Hoffnung.

Achso: Unangenehme Neuigkeiten von den Nachbarn. Momentan führen wir unser Oberflächenwasser über ein Rohr an der Grundstücksgrenze in den Bach. Leider liegt das Rohr nicht auf ganzer Länge auf unserer Seite. Das wird uns jetzt ein wenig zum Verhängnis, denn die Nachbarn wollen den oberen Bereich des Rohrs, in den wir einleiten, verschliessen. Bis der Tiefbauer im Oktober wieder anrückt, müssen wir also erstmal eine provisorische Entwässerung anlegen.

Da isses, das Gründungspolster

In den letzten Tagen ging alles ziemlich schnell:

Am Montag früh habe ich mich mit dem Tiefbauer und dem (Vertretungs-)Architekten getroffen. Bei der Gelegenheit fiel auf, dass der Tiefbauer ganz offensichtlich vergessen hat, unsere Drainage einzubauen.

Eigentlich wollte er nur wissen, wie die Rohre für den Kollektor verlegt werden sollen. Als ich meinte, dass die unter der Drainage verlegt werden sollen, blickte er ziemlich sparsam und fing an, panisch im Leistungsverzeichnis zu blättern. Als er die Drainage gefunden hatte, war klar, dass er den Bodenaufbau nochmal durchbaggern muss, bevor das Gründungspolster aufgebaut werden kann.

Das wurde dann Dienstag und Mittwoch erledigt. Was bei der Gelegenheit ebenfalls auffiel, ist dass unser Planer vergessen hat, der Ableitung eine Rückstausperre zu verpassen. Ich bin mir gerade nicht sicher, wie das Thema ausgegangen ist. Beim Abwasser wird uns das Thema sicherlich noch einmal begegnen, denn auch da fehlt die Rückstausperre. Das hat aber noch Zeit…

Heute kam ich nach einem Tag Pause auf die Baustelle und war völlig begeistert, denn das Gründungspolster ist wirklich fertig und hier sind die Beweisfotos:

Weiter gehts hoffentlich in der nächsten Woche mit der Bodenplatte.

Dafür werden dann 10cm Magerbeton als Sauberkeitsschicht aufgebracht und anschliessend die Bodenplatte selbst mit 30cm Dicke. Mit dem Fußbodenaufbau von 24cm Stärke kommen also auf das jetzige Niveau nochmal 64cm drauf, die am Ende für den Fall der Fälle trockene Füße garantieren sollen.

Grundverrohrung

In den letzten Tagen hat der Tiefbauer die Grundverrohrung hergestellt. das heisst, dass für Strom, Telefon, Trinkwasser und die Soleleitungen Leerrohre verlegt wurden und das Abwasser bis zur Außenkante des Fundaments verlegt wurde.

Gestern hatte ich leider keine Zeit, mir den aktuellen Stand anzusehen, aber wir wollen morgen nochmal hinfahren und dokumentieren.

Hier also der Stand von Donnerstag abend, leider ist die Qualität der Fotos nicht sehr gut:

Und die Grundverrohrung:

Links sind die Leerrohre für Strom und Telefon, in der Mitte vorn Trinkwasser, dahinter die zwei Auslässe für die Soleleitung. Rechts ist die Abwasserverrohrung noch nicht ganz fertiggestellt.

Ich hoffe, dass ich morgen noch etwas Zeit habe, um mehr zu schreiben, denn in der letzten Woche ist doch einiges passiert.

Auf dem Weg zum Gründungspolster

Wie versprochen waren wir gestern (und heute noch einmal) auf der Wiese und haben nachgesehen, ob alles seine Ordnung hat.

Die Baustraße ist fast fertig, das Schnurgerüst steht, wie bereits vermutet. In den nächsten Tagen soll dann das Gründungspolster entstehen, damit der Rohbauer spätestens in zwei Wochen die Bodenplatte giessen kann.

Bei der Gelegenheit konnten wir auch einen Blick auf die Höhe unseres zukünftigen Fußbodens im Erdgeschoss werfen. Franzi fehlte bisher noch ein wenig die Vorstellung davon, wie hoch es wird, aber als sie die Markierung sah, waren alle Zweifel wegen etwaiger Hochwassergefährdung verflogen.

Auf dem Schnurgerüst sieht man die Markierung “225,16 +-0,0 = FFB EG”. Dort, wo der Strich mit dem Pfeil ist, wird also später mal unser Fußboden sein.

Leider zeichnet sich auch wieder etwas Arbeit ab: Bei der Verlegung des Grabenkollektors wurde die Abflussrinne für das Oberflächenwasser, das wir vom Hang bekommen, beschädigt. Ich hatte das letzte Woche wieder halbwegs hergestellt, allerdings hat dieser provisorische Ablauf die Gummistiefel der Vermesser und den anhaltenden Regen am Freitag nicht überlebt. Gestern fanden wir also ein völlig durchgeweichtes Grundstück vor und in dem intakten Teil des alten Ablaufs stand das Wasser ca. 15-20 cm hoch. Jetzt beginnt also wieder der Kampf gegen das Wasser. Ich hoffe, dass wir bis Mitte der Woche zumindest kein stehendes Wasser mehr haben.

Sobald ich die Zeit dazu finde, werde ich versuchen, den beschädigten Abschnitt der Ablaufrinne zumindest für die Bauphase mit einer behelfsmäßigen Drainage zu verbessern. Momentan ist das eine recht sumpfige Angelegenheit und das Wetter spielt leider zur Zeit gar nicht mit. Es soll, passend zu den anstehenden Tiefbauarbeiten, sehr nass und eher kühl werden.