Hinterher ist man immer schlauer – kleines Fazit

Hier ist lange nichts passiert, am Ende war es mir tatsächlich wichtiger, dass das Haus steht, als dass der Blog komplett ist.

Kurz zusammengefasst: Viel Streit, einiges an Nacharbeit, die Architektenrechnung signifikant gekürzt. Ich will das gar nicht alles im Einzelnen darlegen, um meine Nerven zu schonen.

Fakt ist: Das Haus steht, wir wohnen drin und in der Zwischenzeit haben wir auch schon die meisten Baustellen behoben, die beim Einzug vorhanden waren. Es wird also Zeit, um mal ein kleines Fazit zu ziehen.

Fangen wir mit den nicht so schönen Sachen an:

  • Innenputz: Auch um Geld zu sparen hatten wir uns für Gipsputz entschieden. Leider trafen da ein mieser Handwerker und schlechtes Material zusammen. Mit dem Wissen von heute würde ich mich nie wieder für Gipsputz entscheiden. Er ist zu weich, so dass wir mittlerweile schon ziemlich viele kleine Löcher haben. Jedes Mal, wenn bspw. ein Stuhlbein den Putz trifft, ist ein neues da. Das geht auch sehr schnell, wenn die Kinder mal etwas wilder spielen. Nächstes Mal: Lehmputz und etwas mehr Sorgfalt bei der Auswahl des Handwerkers!
  • Fenster: Mit den Drutex-Fenstern sind wir ganz zufrieden, der Kundendienst ist aber ein Totalausfall. Wenn man Probleme nicht selbst beheben kann, dann hat man Pech. Hängt bei uns aber auch mit ein paar Problemen zusammen, die der Fensterbauer mit seinen Schlampereien beim Aufmaß verursacht hat. Nächstes Mal: keine Ahnung… Selber erledigen oder mit einem anderen Handwerker auf die Nase fliegen.
  • Abdichtung: Bei der Gebäudeabdichtung haben gleich drei Gewerke geschlafen: Architekt, Rohbauer und Außenputz. Es gab keine klare Vorgabe dazu und die Absprache zwischen den Handwerkern wurde weder dokumentiert noch eingehalten. Ende vom Lied: die Abdichtung ist nicht hoch genug. Das fiel erst auf, als die Perimeterdämmung schon drauf war, deswegen mussten wir auf dem Putz nochmal eine Dickbeschichtung aufbringen. Nicht schön, aber selten. Sobald ich mit den Außenanlagen fertig bin, sieht man das aber nicht mehr. Kann nur noch Jahre dauern. Nächstes Mal: auf kompetente Bauaufsicht hoffen? Ein bisschen wie Lotto…
  • Grundriss: wir haben am Grundriss zwei Kompromisse eingehen müssen, die beide mehr weh tun, als gedacht. Windfang und Hausanschlussraum sind sehr klein, manchmal zu klein. Ändern kann man daran wenig, und die einzige für uns sinnvolle Alternative wäre gewesen, das Haus grundsätzlich größer zu bauen, d.h. deutlich mehr Geld in die Hand zu nehmen. Nächstes Mal: Größeres Haus bauen (alternativ: auf das zweite Vollgeschoss verzichten und weniger Zimmer haben).
  • Mauerdurchbruch in der Küche: Gerade mit einer offenen Küche wünschte ich mir doch mittlerweile sehr, dass wir eine Ablufthaube hätten. Lässt sich nachrüsten, daher könnte das in den nächsten Jahren doch noch passieren. Nächstes Mal: Gleich beim Bau mit erledigen…

Das war es dann schon.

Was läuft also besonders gut:

  • Heizung: Mein Steckenpferd. Die Heizung läuft stabil in dem Verbrauchsfenster, das ich vor fast 5 Jahren mal berechnet hatte und bereitet mir überhaupt keine Kopfschmerzen. Anfangs habe ich den Verbrauch täglich erfasst, mittlerweile schaue ich monatlich auf die Zählerstände und freue mich, dass wir nach wie vor sehr gut dastehen. Dazu werde ich vielleicht nochmal gesondert etwas schreiben. Die sorgfältige Auslegung der Heizung hat es mir sogar ermöglicht, einen eklatanten verdeckten Mangel zu finden: Im Medienschacht hatte der Trockenbauer trotz klarer Absprache und Erinnerung die Bodenplatte nicht gedämmt, prompt fing es dort an zu schimmeln. Nach einigen Monaten Streit wurde der Trockenbau dann ersetzt und die Bodenplatte gedämmt. Und seitdem ist es im Hausanschlussraum auch so warm, wie es sein sollte…
  • Viele Zimmer: Die Entscheidung für zwei Vollgeschosse mit Gäste- und Arbeitszimmer kommt uns jetzt voll entgegen, so haben wir auch für unser Nesthäkchen noch ein Zimmer zur Verfügung 😉

Alles, was ich hier jetzt nicht erwähnt habe, ist zufriedenstellend. Die Farben, die Franzi rausgesucht hatte, finden wir immernoch sehr schön, die Fußböden sind unspektakulär aber gut, die Lüftung macht ihren Job. Eine zusätzliche Filterbox für die angesaugte Luft wäre schön, ist aber aus Platzgründen problematisch.

Vor einem Jahr hätte ich auch noch gesagt, dass es nicht geschadet hätte, ein wenig mehr Geld in die Hand zu nehmen, aber Stand heute ist die Belastung durch Hauskredit und Nebenkosten in einer angenehmen Größenordnung und lässt uns an vielen anderen Punkten den nötigen Spielraum.

In den letzten Jahren haben wir sehr viel an den Außenanlagen erledigt. Vielleicht nehme ich mir bei Gelegenheit die Zeit, dazu etwas zu schreiben.